Eine Karriere in der Raumfahrt muss kein Traum bleiben. OHB sucht ständig neue Pioniere – auf der ganzen Welt und in allen Unternehmensbereichen.
Von ihren ganz persönlichen Eindrücken des Traums „Raumfahrtjob“ erzählen Ihnen einmal im Monat jeweils mittwochs Kolleginnen und Kollegen in unserer Serie We.OHB und unter dem Hashtag #WeOHBWednesday.
Ein warmes Lächeln bekommt jeder Besucher geschenkt, der Antonella Sgambatis Büro betritt. Die Systemingenieurin mit italienischer Herkunft ist seit sieben Jahren im Human Spaceflight Department (HSF) bei OHB tätig und ihr Job macht ihr offensichtlich sehr viel Freude. Schließlich habe sie sehr viel mit Menschen zu tun, sagt sie, was der Abteilungsname „Human Spaceflight“ schon impliziert. „Bei uns geht es um eine besondere Verantwortung, weil wir Projekte im Bereich der astronautischen Raumfahrt realisieren“, sagt Antonella Sgambati.
Die Geschichte der Abteilung Astronautische Raumfahrt & Exploration reicht in die Anfangszeit von OHB zurück. Prof. Manfred Fuchs war einer der Pioniere bei der Etablierung des europäischen Columbus-Moduls auf der Internationalen Raumstation ISS, für das OHB die entscheidenden Arbeiten geleistet hat. Die Abteilung HSF beschäftigt sich unter anderem mit der Entwicklung, Herstellung und Erprobung mehrerer wichtiger Technologien, die an Bord des einzigartigen Weltraumlabors durchgeführt werden. „Die Arbeit in unserer Abteilung ist extrem vielfältig, das macht wirklich Spaß. Wie beschäftigen uns mit dem Muskeltonus im All, 3D-Printing, dem Nachfolger der ISS und vielem mehr. Es ist einfach nie langweilig“, sagt Antonella Sgambati.
Die Ingenieurin hat in Neapel Aeronautic Engineering mit dem Schwerpunkt Raumfahrt studiert und ist dann über Umwege nach Bremen gekommen und hat ihre Familie gleich mitgenommen. Familiär sei auch das Umfeld bei OHB und die familiäre Struktur sei auch für OHB ein großer Pluspunkt: „Hier sind die Kolleginnen und Kollegen sehr nah am Vorstand, wir sind ein fester Teil der Unternehmensentwicklung.“ Zur Information: Dicht dran sind die OHB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beispielsweise beim Vorstandsfrühstück, ein fest im OHB-Kalender verankerter Termin. Jeden Monat laden alle Vorstandsmitglieder jeweils zu einem Gedankenaustausch in kleiner Runde bei Kaffee und Brötchen ein.
Antonella Sgambatis Engagement erstreckt sich weit über den OHB-Campus. Nächste Herzensangelegenheit der Italienierin: die Chancen von Frauen auf Führungspositionen und ihre Sichtbarkeit in der Luft- und Raumfahrtbranche zu erhöhen. Daher engagiert sie sich im weltweit agierenden Netzwerk Women in Aerospace (WIA) und arbeitet dort mit ihrer OHB-Kollegin Michela Cantisani als Koordinatorin von WIA Bremen.
Dann hat Antonella zum Ende des Gesprächs noch eine Überraschung parat: „Eigentlich wollte ich Archäologin werden und den Ursprung des Lebens aufdecken, Geheimnisse lüften.“ Die Raumfahrt aber, so sagt sie, habe deutlich mehr Faszination im Gepäck. Man sei Teil der Zukunft. Und das ein oder andere Geheimnis habe die unendliche Weite dort draußen sicherlich auch noch parat.
Mehr über die Projekte der Abteilung Human Spaceflight & Exploration
Vielfalt im Job? Ja! Sagt Antonella Sgambati. Warum ihre Abteilung so vielfältig ist, lässt unserer Auflistung der HSF-Projekt erahnen:
- Entwicklung des European Physiology Module (EPM), das sich seit 2008 an Bord der ISS befindet
- Teil des Industrial Operational Teams (IOT) für alle von OHB entwickelten Columbus-Nutzlasten
- Humanphysiologie: Das Experiment Myotones zum Überwachen der neuro-muskulären Fitness der Besatzungsmitglieder auf der ISS. (Link zum Artikel Myotones)
- Das Experiment VIP-GRAN (Vibration Induced Phenomena in Granular Materials) an Bord der ISS, um Eigenschaften von granulatförmigen Materialien in der Schwerelosigkeit zu untersuchen. OHB liefert für das Experiment unter anderem die Elektronik und Software.
- Exobiologie: OHB beteiligt sich an der Exobiologie-Anlage außerhalb der ISS
- 3D-Druck auf dem Mond: OHB arbeitet an einer Studie zur Konzeption einer Mondbasis mit 3D-Drucktechnologien. Das Projekt nennt sich URBAN und hat konkret die Aufgabe, die Machbarkeit und den Implementierungsaufwand für den möglichen Einsatz des 3D-Drucks auf einer Mondbasis zu bewerten.
- Das Projekt MELT (Manufacturing of Experimental Layer Technology) zielt darauf ab, die ISS als Testumgebung für die Erprobung und den Betrieb eines Druckers zu nutzen, der in der Lage ist, hochleistungsfähige Teile aus polymeren technischen Werkstoffen herzustellen.