Satellitentechnologie

Durch stetiges, insbesondere organisches Wachstum und Technologieführerschaft hat sich OHB in der Raumfahrtbranche und insbesondere auf dem europäischen Satellitenmarkt als einer der drei führenden Systemanbieter positioniert.

Es geht maßgeblich auf Impulse der OHB zurück, dass Europa den Wachstumsmarkt kleinerer Satelliten für den geostationären Orbit neu für sich entdeckt und besetzt hat. Diese wichtige Systemkompetenz war zuvor seit etwa 15 Jahren aus Europa verschwunden. Eine wichtige Referenz in diesem Feld ist das Projekt SmallGEO mit der Europäischen Raumfahrtagentur ESA als Auftraggeber und der spanischen Hispasat als Nutzer. Dabei hält OHB die Führung über ein europaweites Konsortium. Die Vermarktung insbesondere kleiner Aufklärungs- und Kommunikationssatelliten wird für die OHB als Expansionsfeld weiter an Bedeutung gewinnen.


Projekt: Galileo

Unternehmen: OHB-System AG
 

Europa hat beschlossen, ein eigenes globales Navigationssystem Galileo* zu errichten. Das System soll aus 24 Satelliten plus Reserve-Satelliten sowie einem weltweiten Netz an Bodenstationen bestehen.

Das europäische Navigationssystem Galileo als Grafik

Die OHB System AG wurde von der Europäischen Weltraumorganisation ESA mit der Fertigung von allen 34 Galileo FOC-Satelliten (Full Operational Capability) beauftragt. Hierbei handelt die ESA im Auftrag der Europäischen Kommission. 

Als Hauptauftragnehmer wird die OHB System AG im Team mit Surrey Satellite Technology Ltd. (SSTL) die Navigationssatelliten fertigen. Die OHB System AG ist für das Satellitenkonzept, die Satellitenplattform, die Satellitenintegration und deren Verifikation zuständig. SSTL liefert die Satellitennutzlast und unterstützt OHB auf Systemebene mit den aus dem ersten Testsatelliten Giove A gewonnenen Erfahrungen. 

Des Weiteren unterstützt OHB System AG die notwendigen Aktionen während der Startvorbereitungen und der In-Orbit-Verifikation.

Parallel arbeiten die Expertinnen und Experten bei OHB an Konzepten für die nächste Satellitengeneration und für weitere Dienste, die sie erbringen soll.

* Die Phase bis zum Erreichen der vollen Einsatzkapazität des Galileo-Programms wird von der Europäischen Union verwaltet und in voller Höhe von ihr finanziert. Die Europäische Kommission und die Europäische Weltraumorganisation (ESA) haben eine Übertragungsvereinbarung unterzeichnet, gemäß der die ESA im Auftrag der Kommission als die für den Entwurf und die Beschaffung verantwortliche Stelle handelt. Die hier getroffenen Aussagen sind auf keinen Fall als Wiedergabe des offiziellen Standpunkts der Europäischen Union bzw. der ESA anzusehen. Galileo ist ein eingetragenes Warenzeichen von EU und ESA gemäß HABM Antrag Nr. 002742237.

BROSCHÜRE:

Partner:

ESA/EU (Auftraggeber), SSTL


Projekt: SmallGEO

 

Unter Führung von OHB System wurde die europäische geostationäre Plattform (SmallGEO) für Kommunikationsanwendungen entwickelt. Die von OHB System initiierte Entwicklung wurde als eigenständige Linie im ESA-Langzeitplan unter dem Programm ARTES-11 etabliert.

Der Telekommunikationssatellit H36W-1 während der Testkampagne bei der IABG
(© OHB System AG)

Zielsetzung war die Entwicklung einer modular konzipierten, geostationären Satellitenplattform der 3-Tonnen-Klasse. Kunden können beim Satellitenantrieb zwischen den Varianten klassisch, hybrid und elektrisch wählen.

Das Besondere an der SmallGEO-Plattform ist ihr modularer Aufbau. So kann der Satellit nach den Anforderungen des jeweiligen Auftraggebers individuell mit den gewünschten Funktionen bestückt werden, ohne dass der Satellitenbus umfassend geändert werden muss. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kurze Integrationszeiten ermöglichen es, schnell auf neue Marktbedürfnisse zu reagieren und Kosten einzusparen. Die relativ geringe Komplexität des Systems gewährleistet hohe Zuverlässigkeit bei reduziertem programmatischen Risiko.

SmallGEO wird als optimale Plattform für Kommunikationsnutzlasten entwickelt. Durch das modulare Design bietet SmallGEO aber auch für andere Anwendungen, wie z.B. Erdbeobachtung oder Meteorologie, eine kosteneffiziente Basis.
    
Der erste Satellit auf Basis der SmallGEO-Plattform wurde 2017 gestartet. Weitere SmallGeo Projekte befinden sich in verschiedenen Entwicklungs- und Fertigungsphasen.

Links zu den PMs:
https://www.ohb-system.de/pressemitteilungen-details/ohb-kommunikationssatellit-fuer-hispasat-erreicht-startplatz.html
https://www.ohb-system.de/pressemitteilungen-details/ohb-startet-erfolgreich-in-den-geostationaeren-orbit.html

BROSCHÜRE:

Pressemitteilung


Projekt: Meteosat Third Generation

Bessere Wettervorhersagen für Europa

 

Um Europas führende Fähigkeiten im Bereich der Wettervorhersagen zu erhalten und weiter auszubauen, beschafft die europäische Agentur EUMETSAT (European Organisation for the Exploitation of Meteorological Satellites) derzeit eine neue, dritte Generation von Meteosat Wettersatelliten (Meteosat Third Generation, MTG). Die Entwicklung der Systeme wird von der europäischen Weltraumagentur ESA geführt und der erste der insgesamt sechs Satelliten ist im Dezember 2022 erfolgreich in den Weltraum gestartet.

Vier dieser Satelliten werden als "Imager" bezeichnet und werden Aufnahmen liefern, die eine deutlich verbesserte Bildauflösung bieten. Die beiden anderen Satelliten werden "Sounder" genannt. Sie tragen neuartige hochauflösende Spektrometer, mit deren Hilfe die dreidimensionale Bewegung von Wasserdampf und anderen Gasen in der Atmosphäre verfolgt werden wird.

Sobald die MTG Satelliten ihren Betrieb aufgenommen haben, werden ihre neuartigen Fähigkeiten deutlich genauere Wettervorhersagen ermöglichen. Somit können zum Beispiel große Unwetter mit Starkregen früher und genauer vorhergesagt, der Luftverkehr besser und ökonomischer geplant werden und die Landwirtschaft kann besser den optimalen Zeitpunkt der Ernte bestimmen. Darüber hinaus werden die Messungen der MTG Satelliten unser Verständnis für das Klimasystem Erde verbessern, wovon nicht nur Europa profitieren wird.

Partner

Das industrielle Konsortium zur Entwicklung des MTG Programms wird von der französischen Firma Thales Alenia Space mit der OHB System AG als Partner geführt. Die OHB System AG ist dabei für die Entwicklung aller sechs Satellitenplattformen verantwortlich und führt außerdem auch die Entwicklung der gesamten Sounder Satelliten.

Instrumente

Neben ihren Aktivitäten auf Systemebene arbeitet die OHB System am Standort München an den Instrumenten für MTG. So führt die OHB System AG die gesamte Entwicklung des Infrared Sounder, dem höchst anspruchsvollen abbildenden Spektrometer, welches das Hauptinstrument der zwei Sounder-Satelliten ist. Ferner entwickelt die OHB System AG das Teleskop des Flexible Combined Imager, welcher das Hauptinstrument der vier Imager-Satelliten ist. Schließlich ist die OHB System AG auch Teil des Kernteams, zur Entwicklung des Sentinel 4 UVN Instruments, das aus dem GMES Programm der europäischen Union finanziert wird. Sentinel 4 wird ebenfalls von den beiden Sounder-Satelliten getragen und soll unter anderem Schadstoffe in der Atmosphäre vermessen.


Projekt: Environmental Mapping und Analysis Program (EnMAP)

Unternehmen: OHB-System AG, Standort München
 

EnMAP steht für den deutschen hyperspektralen Erdbeobachtungssatelliten mit mehr als 200 Messkanälen im Spektralbereich zwischen 420 und 2.450 nm.

Ein innovatives Instrumentenkonzept ermöglicht die anspruchsvollen optischen Leistungsdaten. Für globale Abdeckung und kurze Beobachtungswiederholzeiten sorgt das agile Satellitensystem mit optimierten Schwenkwinkeln bei 30 km Streifenbreite und 30 m Bodenauflösung. Die Datenauswertung erfolgt durch Klassifikation der quasi-kontinuierlichen Spektren zur qualitativ hochwertigen Bestimmung von Ökosystemparametern und verbesserten Modellierung von bio-/geo- sphärischen Prozessen. Dabei bilden wissenschaftliche Anwendungen die Grundlage zur Vorbereitung künftiger kommerzieller Nutzung und operationeller Dienstleistungen.

BROSCHÜRE:

Partner:

DLR Raumfahrtmanagement (Auftraggeber)

GFZ (Wissenschaftliche Leitung)

DLR-GSOC/-DFD (Bodensegment)

OHB System, Standort Bremen (Satellitenbus), weitgehende deutsche Industriebeteiligung für Subsysteme.


Projekt: SAR-Lupe

Unternehmen: OHB-System AG
 

Mit dem System SAR-Lupe hat OHB 2007 den deutschen Streitkräften das erste eigene satellitengestützte Aufklärungssystem geliefert.

SAR Lupe Montage

Seitdem verrichtet es zuverlässig und rund um die Uhr seinen Dienst im All. SAR-Lupe ermöglicht es der Bundesregierung in Krisensituationen frühzeitig und unabhängig zu reagieren und trägt konstruktiv zur Einsatzfähigkeit der Streitkräfte bei.

Das Konzept kleinerer, modularer Satelliten hat sich bewährt und konnte von den Expertinnen und Experten der OHB analog auf andere Bereiche wie Telekommunikation und Navigation angewendet werden.

Die Verlängerung des SAR-Lupe Betriebs bis zur Inbetriebnahme des Nachfolgesystems SARah verhindert eine Fähigkeitslücke. Seit Mitte 2013 arbeitet die OHB System AG an der Entwicklung und der Realisierung des SAR-Lupe Nachfolgesystems SARah. Dieser Auftrag umfasst zwei Reflektor-Satelliten und Elemente des Bodensystems sowie zwei Bodenstationen. Airbus Defence and Space liefert im Unterauftrag einen Phased-Array-Satelliten. Kunde ist das Bundesministerium der Verteidigung durch BAAINBw (Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr).

BROSCHÜREN:

Partner:

SAR-Lupe: BMVg, BWB (Auftraggeber) sowie Thales Alenia Space Toulouse, Carlo Gavazzi Space, COSMOS International, DLR GSOC, EADS Defence & Security, Rosoboronexport, RST, RTG, Saab Space, Tesat Spacecom, Thales Electronic Devices Ulm im Unterauftrag; ESGA & FSLGS: BMVg, BWB, DGA (Auftraggeber), EADS Dornier im Unterauftrag.

Pressemitteilung

Space Systems Kernbereiche

Exploration

Das DLR hat neben den bereits laufenden nationalen Satellitenmissionen eine weitere Initiative zur Exploration des Mondes gestartet. OHB-System führte dazu 2007 eine Phase-0-Studie für die Lunar Exploration Orbiter (LEO)-Mission auf der Basis der Small GEO/Luxor-Plattform durch.

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Astronautische Raumfahrt

Eine Alleinstellung hat sich OHB nicht zuletzt als einziges europäisches Unternehmen erworben, das im Bereich der Astronautischen Raumfahrt an sämtlichen Nutzlasten und Laboren für das Columbus-Modul der Internationalen Raumstation ISS beteiligt ist.

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