Vor 110 Jahren, am 30. Juni 1908, wurde die Welt vom bisher größten Asteroideneinschlag in der jüngeren Geschichte der Menschheit erschüttert: In Tunguska in Russland wurde eine Fläche von über 2.000 Quadratkilometern verwüstet, das entspricht einer größeren Metropolregion. Dass damals niemand ums Leben kam, lag einzig daran, dass der Asteroid in der einsamen Tunguska-Region Sibiriens einschlug.
Die Videoaufnahmen des „Meteors von Tscheljabinsk“, der am 15. Februar 2013 in der gleichnamigen Millionenstadt im Ural und in ihrer Umgebung große Schäden verursachte, gingen um die Welt. Der mit einem Durchmesser von 15 bis 20 Metern eher kleine Himmelskörper trat in die Erdatmosphäre ein und brach 30 bis 50 Kilometer über der Erde auseinander. Dies verursachte eine enorme Druckwelle, die rund 7.000 Gebäude in der Region beschädigte. Dadurch wurden ungefähr 1.500 Personen zum Teil schwer verletzt; die meisten erlitten Schnittwunden durch splitterndes Glas sowie Prellungen.
Dem Vorstandsvorsitzenden der OHB SE, Marco Fuchs, liegt daher viel an der Erforschung dieser Himmelskörper, die jederzeit zu einer Gefahr für die Menschen werden können: „Es gibt viele kluge Ideen, wie die Erde und damit auch die Menschen vor Asteroideneinschlägen geschützt werden können. Die Möglichkeiten, die die Raumfahrt schon heute dafür bietet oder – wenn die technologische Entwicklung weiterhin so rasant fortschreitet - in Zukunft bieten kann, sind für mich der Schlüssel dazu. Genau wie eine gemeinsame Initiative dazu über Ländergrenzen hinweg, denn schließlich geht das Thema uns alle an, egal wo auf der Welt wir zuhause sind.“
Je besser Asteroiden erforscht sind - angefangen von ihrer Lokalisierung und Identifizierung, über ihre Bahnbewegung bis hin zu ihrer Zusammensetzung - desto besser kann sich die Menschheit auf den Tag X vorbereiten, wenn wieder ein Asteroid mit potentiell gefährlicher Größe (mehr als 100 Meter Durchmesser) Kurs Richtung Erde nimmt. Alle paar Hundert Jahre ist statistisch mit einem Einschlag zu rechnen, der größere Schäden verursachen kann, sagen die Forscher. „Ein Problem ist, dass noch längst nicht alle Asteroiden erkannt und erfasst wurden. Pro Jahr tauchen ungefähr 1.000 neue Asteroiden in unserem Planetensystem auf“, sagt Marc Scheper, bei der OHB System AG Abteilungsleiter für Studien im Bereich Exploration. „Aber selbst wenn wir einen dicken Brocken auf Kollisionskurs entdecken würden, können die Weltraumbehörden nicht spontan reagieren. Es bedarf sorgfältiger Planung und vorab der Durchführung von Technologieerprobungen im All, um eine wirksame Asteroidenabwehrmission zu starten.“
„Wir müssen jetzt genau damit anfangen; im Schulterschluss mit anderen Nationen. Dies sind wir kommenden Generationen schuldig, denn dass Asteroideneinschläge Verheerendes bewirken können, hat die Vergangenheit bereits gezeigt. Daher trägt OHB zur Vorbereitung dieser Möglichkeiten mit eigenen technischen Entwicklungen und Investitionen bei“, ergänzt Marco Fuchs. „Außerdem unterstützt OHB auch 2018 wieder den Asteroid Day, der mit einem interessanten Programm aus allen Teilen der Welt umfassend über Asteroiden informiert, die durchaus auch Chancen für uns bieten, wenn man an die Nutzung ihrer Ressourcen denkt.“
Asteroid Day 2018: LIVE AUS LUXEMBURG …
Ab dem 29. Juni moderiert der Wissenschaftsjournalist und Professor an der Universität Manchester, Dr. Brian Cox die erste 48-stündige globale Sendung über Asteroiden und den Weltraum. Er bringt Asteroidenexperten, Astronauten, Politiker und Prominente zusammen. Das 6-stündige Live-Segment aus Luxemburg beginnt am 29. Juni um 12 Uhr MESZ (6 Uhr ET) und wird am 30. Juni und 1. Juli wiederholt. Im Fernsehstudio in Luxemburg kommen auch zwei Experten aus der OHB-Unternehmensgruppe zu Wort. ESA und die Europäische Südsternwarte produzieren am 30. Juni ein eigenes LIVE-Segment. Die gesamte 48-Stunden-Übertragung kann von der Asteroid Day Website aus oder über Satellitenfernsehen verfolgt werden.
… und als öffentliche Veranstaltungen rund um den Globus
Weltweit werden tausende Veranstaltungen für alle Altersgruppen in Wissenschaftszentren, Planetarien, Observatorien, Museen, Schulen, Theatern, Bibliotheken, Stadthallen und öffentlichen Plätzen organisiert. Die meisten Events sind frei zugänglich und können auf der Asteroid Day Website eingesehen werden.
Hinter Asteroid Day stehen hochkarätige Unterstützer
Hinter der 2014 gegründeten Organisation Asteroid Day stehen prominente Persönlichkeiten: der „Astronomer Royal“ Prof. Lord Martin Rees (neben dem im März verstorbenen Prof. Stephen Hawking der wohl bedeutendste britische theoretische Astrophysiker der Gegenwart), Dr. Brian May (Radioastronom und Lead-Gitarrist der Rockband Queen), ehemalige NASA-Astronauten wie der Physiker Dr. Edward Tsang „Ed“ Lu (mehrere ISS- und MIR-Missionen; Präsident sowie Mitbegründer der B612 Stiftung* zur Erforschung von erdnahen Objekten und dem Schutz vor einem Asteroideneinschlag), Russell Louis „Rusty“ Schweickart (Apollo-9-Astronaut und B612 Vizepräsident), sowie die Gründungsmitglieder des Asteroid Day, der deutsche Filmemacher Grig Richters und die US-amerikanische Co-Präsidentin von B612, Danica Remy.
Weitere Experten und Personen des öffentlichen Lebens, wie der Generaldirektor der ESA, Prof. Dr. Jan Wörner, Astronauten und Kosmonauten, sowie Politiker wie der Gastgeber des „Asteroid Day“, Luxemburgs Vize-Premierminister Etienne Schneider, und die britische Sopranistin und Schauspielerin Sarah Brightman (UNESCO Künstlerin für den Frieden), unterstützen sie in ihrem Bestreben, auch 2018 mit dem Asteroid Day die breite Öffentlichkeit auf Asteroiden und ihre Rolle in unserem Sonnensystem aufmerksam zu machen. Sie weisen auf die Notwendigkeit hin, Wissenschaft und Technologie zu nutzen, um Asteroiden zu erforschen, die Möglichkeiten, uns vor einem Einschlag zu schützen, zu erweitern und künftige Erkundungsmissionen zu erleichtern. Die Vereinten Nationen haben im Jahr 2016 „Asteroid Day“ als internationalen Tag der Bildung am 30. Juni anerkannt.
* Die Stiftung B612 ist übrigens nach dem fiktiven Asteroiden „B612“ in der Erzählung „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry benannt.
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