Pressemitteilung

OHB und ESA besiegeln Asteroidenabwehrmission Hera

ESA-Direktor und OHB-Vorstandsvorsitzender unterzeichnen Vertrag im ESA-Kontrollzentrum ESOC in Darmstadt

Heute unterschrieben Franco Ongaro, ESA-Direktor für Technologie, Engineering & Qualität und der OHB Vorstandsvorsitzende Marco Fuchs (von links) während eines virtuellen Hera-Missionsworkshops den Vertrag zur Asteroidenmission Hera. © ESA

Bremen/Darmstadt, 15. September 2020. Heute unterschrieben Franco Ongaro, ESA-Direktor für Technologie, Engineering & Qualität und der OHB Vorstandsvorsitzende Marco Fuchs während eines virtuellen Hera-Missionsworkshops den Vertrag, der die OHB System AG, ein Tochterunternehmen des Raumfahrtkonzerns OHB SE, zur industriellen Hauptauftragnehmerin für die Hera-Asteroidenmission ernennt. Das Vertragsvolumen beläuft sich auf einen Wert von 129 Millionen Euro. OHB wird das industrielle Konsortium, das sich aus Unternehmen aus 17 ESA-Mitgliedsstaaten zusammensetzt, anführen und unter anderem das Design und die Integration des Hera-Raumfahrzeugs verantworten.

„Ich bin froh und stolz, dass OHB auch im großen Raumfahrtthema Space Safety eine entscheidende Rolle spielt. Denn die Gefahren aus dem All sind real. Dort gibt es Millionen von Gesteinsbrocken, die im Falle einer Kollision das Leben auf der Erde gefährden könnten“, sagt der OHB-Vorstandsvorsitzende Marco Fuchs.

Mit der Realisierung von Hera beteiligt sich OHB an der sogenannten AIDA-Kollaboration (Asteroid Impact Deflection Assessment) zwischen ESA und NASA, bei der die Daten der NASA-Mission DART (Double Asteroid Redirection Test) und der ESA-Mission Hera kombiniert werden, um aus dieser ersten Asteroiden-Ablenkungsmission möglichst genaue Erkenntnisse zu gewinnen. Als Ziel wurde der Doppelasteroid „Didymos“ ausgewählt. Dazu wird zunächst NASA ihre DART-Raumsonde auf dem kleinen Asteroiden (160 Meter Durchmesser), „Dimorphos“, der den größeren Asteroiden (780 Meter Durchmesser) umkreist, einschlagen lassen und so seine Bahn verändern.

Heras Aufgabe wird es sein, den Effekt des DART-Einschlags auf Dimorphos mit Hilfe von diversen Kameras und wissenschaftlichen Instrumenten detailliert zu untersuchen. Die Erkenntnisse sollen in die Realisierung einer validen technischen Lösung für die globale Asteroidenabwehr fließen.

Eine der größten Herausforderungen bei der Realisierung von Hera ist wie in vielen Raumfahrtprojekten der knappe Zeitplan. Nachdem DART im Juli 2021 gestartet werden soll, wird der Einschlag auf Dimorphos für September 2022 anvisiert. Der Start der Hera-Sonde ist für Oktober 2024 geplant. „Die vier Jahre bis zum Start sind minutiös getaktet. Die Hera-Raumsonde ist eine technologische Neuentwicklung und daher eine große Herausforderung. Ich bin mir sicher, dass unser Hera-Team bei OHB diese erfolgreich meistern wird und froh, dass es nun endlich offiziell losgeht“, sagt der Hera-Projektleiter bei OHB Dr. Stefan Voegt.

In einem nächsten Schritt wird OHB als Hauptauftragnehmer nun mit Kooperationspartnern, Dienstleistern und Zulieferern in die konkrete Umsetzung starten.

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