Bremen, 26. September 2022. Heute ist es soweit: Die DART-Sonde der NASA wird gezielt mit dem Asteroiden Dimorphos kollidieren und diesen dadurch ein kleines Stück von seiner Bahn ablenken. Zwar stellt Dimorphos keine Bedrohung für die Erde dar, der Einschlag soll aber als Test für eine künftige Strategie zur Abwehr gefährlicher Asteroiden dienen. DART (Double Asteroid Redirection Test) ist dabei nur der erste Teil der gemeinsam von der NASA und der Europäischen Weltraumorganisation ESA durchgeführten Mission AIDA (Asteroid Impact and Deflection Assessment). Der zweite Teil ist die europäische Sonde Hera, deren Entwicklung von OHB als Hauptauftragnehmer geführt wird. Hera soll 2024 starten und die genauen Auswirkungen des Einschlags von DART analysieren.
In unserem Sonnensystem wurden bisher bereits weit über 1 Million Asteroiden entdeckt. Gut 1.400 davon werden aufgrund ihrer Flugbahn und Größe auf der Risikoliste der ESA geführt und stehen unter besonderer Beobachtung. Der Grund dafür: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis einer dieser Asteroiden Kurs auf die Erde nimmt.
Proben für den Ernstfall
Mit der AIDA-Mission proben ESA und NASA für den Ernstfall. Die Mission ist der weltweit erste Versuch, die Flugbahn eines Himmelskörpers gezielt zu verändern. Als Testobjekt wurde der kleinere Körper des erdnahen Doppelasteroiden Didymos ausgewählt. Dieser Körper hat einen Durchmesser von knapp 160 Metern und trägt den Namen Dimorphos. Die von der NASA entwickelte Einschlagsonde DART ist bereits am 24. November 2021 von der Vandenberg Space Force Base in Kalifornien gestartet und wird heute Nacht gegen 01:14 Uhr deutscher Zeit mit einer Geschwindigkeit von etwa 6 Kilometern pro Sekunde mit Dimorphos kollidieren. Beim Aufprall wird die Sonde vollständig zerstört.
Die genauen Auswirkungen des Einschlags sollen deshalb mit einer zweiten Sonde analysiert werden: Hera. Die Hera-Sonde ist der europäische Beitrag zur AIDA-Mission und wird aktuell von OHB als Hauptauftragnehmer entwickelt. Als Starttermin ist Anfang Oktober 2024 vorgesehen.
Stefan Voegt, Leiter des Hera-Projektes bei OHB, blickt mit Spannung auf den bevorstehenden Einschlag von DART: „Wir drücken dem DART-Team die Daumen für einen Volltreffer und brennen darauf, anschließend unseren Beitrag zu dieser spektakulären Mission leisten zu können.“
Grundstein für eine planetare Verteidigungsstrategie
Nach einer Flugzeit von etwa zwei Jahren wird Hera das Didymos-System gegen Ende 2026 erreichen. Dort wird die Sonde die Einschlagstelle genau untersuchen und unter anderem bestimmen, wie viel Material aus der Oberfläche von Dimorphos herausgeschleudert wurde. Erst diese Daten erlauben eine umfassende Interpretation der Auswirkungen des Einschlags von DART und damit eine Beurteilung der grundsätzlichen Wirksamkeit einer Einschlagsonde zur Asteroidenabwehr. Sollte sich diese bestätigen, wäre damit der Grundstein für eine praktisch anwendbare planetare Verteidigungsstrategie gelegt.
Die NASA hat zwei offizielle Livestreams eingerichtet, die die Öffentlichkeit am Einschlag von DART teilhaben lassen:
https://www.youtube.com/watch?v=4RA8Tfa6Sck
https://www.youtube.com/watch?v=-6Z1E0mW2ag
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