Bremen, 14. März 2024. Der Klimawandel hinterlässt deutliche Spuren – vor allem im Ostseeraum sind tiefgreifende Veränderungen zu beobachten, die sich spürbar auf das Meer und die umliegenden Gebiete auswirken. Mit einem jährlichen Temperaturanstieg von 0,1°C im Norden und 0,7°C im Süden liegt die Erwärmung in der Region über dem globalen Trend und gefährdet damit Ökosysteme und die Gesundheit der Bevölkerung. Um sich dieser Herausforderung zu stellen, fördert die Europäische Weltraumorganisation ESA das Projekt „Green Transition Information Factories – Kick Starters Baltic“, kurz Baltic GTIF. Im Rahmen der GTIF-Initiative sollen Erdbeobachtungsdaten mit modernen Analyse- und Cloud-Computing-Technologien kombiniert werden, um den von regionalen Interessengruppen geäußerten Informationsbedarf im Zusammenhang mit dem grünen Wandel zu decken. Nach einem erfolgreichen GTIF-Demonstrationsprojekt für Österreich (https://gtif.esa.int/) sollen die Dienste nun auf verschiedene europäische Regionen ausgeweitet und angepasst werden. Eine dieser Regionen ist das Baltikum, mit Litauen als Pilotpartner. Die Umsetzung erfolgt durch ein europäisches Konsortium unter der Koordination der OHB Digital Connect GmbH, einem Tochterunternehmen des Raumfahrt- und Technologiekonzerns OHBs.
Klimaneutralität bis 2050
Die Europäische Union will bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Bis zum Jahr 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 sinken. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Wirtschaft und Gesellschaft in vielen Bereichen neu ausgerichtet werden. Die ESA unterstützt diesen Wandlungsprozess unter anderem durch Initiativen zur Nutzbarmachung von Erdbeobachtungsdaten. Unter dem Oberbegriff „Green Transition Information Factories“ (GTIF) sollen Entscheidungsträger durch neuartige Methoden der Datenprozessierung und -analyse befähigt werden, die Wirksamkeit von politischen Maßnahmen und Planungsvorhaben besser zu bewerten. „Die Vereinfachung von Entscheidungsprozessen durch klare visuelle Darstellungen von analysierten Daten ist von unschätzbarem Wert – nicht nur für Entscheidungsträger, sondern auch für Unternehmen, um neue Lösungen für eine grüne Wirtschaft zu entwickeln, sowie für die breite Öffentlichkeit, um das Verständnis für den Klimawandel zu vertiefen“, erklärt OHB-Angebotsleiterin Theresa Bohnet.
Baltic GTIF: Unterstützung der Green Transition im Ostseeraum
Das Projekt Baltic GTIF konzentriert sich auf den Ostseeraum. „In einem ersten Schritt sollen Lösungen für das Pilotland Litauen erarbeitet werden, die sich zu einem späteren Zeitpunkt skalieren und für die übrigen baltischen Staaten und darüber hinaus adaptieren lassen. Projektziel ist es, cloudbasierte Dienste zu entwickeln, die komplexe Erdbeobachtungsdatenströme, die unter anderem von den Satelliten des Copernicus-Programms bereitgestellt werden, in praktisch nutzbare und leicht zugängliche Informationen umwandeln”, erklärt OHB-Projektleiter Daro Krummrich. „Diese Informationen sollen anschließend genutzt werden, um die Green Transition in Litauen und im gesamte Ostseeraum voranzutreiben. Damit ist das Projekt eine tolle Ergänzung unseres Portfolios im Bereich EO-gestützte Klimaanpassungsstrategien.”
Mit seinen abwechslungsreichen Landschaften und seinem vielfältigen Klima ist Litauen eine ideale Pilotregion für Baltic GTIF. Das Projekt wird sich auf vier vorrangige Bereiche konzentrieren, die auf den Bedürfnissen und Interessen litauischer Stakeholder basieren. Zu diesen zählen: nachhaltige Stadtentwicklung, landwirtschaftliche Kohlenstoffbilanzen, widerstandsfähige Lebensmittelsysteme und anpassungsfähige forstwirtschaftliche Praktiken.
Der Start des Projektes ist kürzlich erfolgt, die Bearbeitungszeit beläuft sich auf insgesamt 24 Monate.
Neben der OHB Digital Connect GmbH als Hauptauftragnehmer sind die OHB Digital Services GmbH, die in Litauen ansässigen Firmen Coetus UAB und Geomatrix UAB, sowie das österreichische Unternehmen EOX IT Services GmbH als Unterauftragnehmer an der Umsetzung des Projektes beteiligt.
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