Pressemitteilung

Erdbeobachtung: OHB System AG beauftragt für Definitionsphase der nächsten optischen Copernicus Sentinel-3 Mission

Den Klimawandel besser verstehen: Europäische Raumfahrtorganisation ESA setzt erneut auf OHBs hohe Kompetenz in der Entwicklung von Umweltsatelliten

Bremen, 10. Oktober 2024. Der Blick aus dem All auf Land und Ozean soll noch genauer werden: Die OHB System AG, ein Tochterunternehmen des Raumfahrt- und Technologiekonzerns OHB SE, ist von der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA beauftragt worden, alle relevanten Voraussetzungen für die nächste optische Sentinel-3 Mission (S3NGO) zu erarbeiten. Der Auftrag hat ein Volumen von 9,5 Millionen Euro und läuft über 2,5 Jahre.

Die beiden aktuellen Sentinel-3 Satelliten sind seit 2016 und 2018 im All. Hauptziel ihrer Mission ist, die Topografie der Meeresoberfläche sowie die Temperatur und die Farbe der Meeres- und Landoberfläche mit hoher Genauigkeit und Zuverlässigkeit zu messen, um die Ozeanvorhersagesysteme, die Umweltüberwachung und die Klimaüberwachung zu unterstützen. Für diese Aufgaben fliegen zwei identische Satelliten im gleichen Orbit, d.h. alle benötigten Instrumente, darunter das hochspezialisierte Altimeter-Radar und das Spektrometer, sind gemeinsam auf je einem Satelliten integriert.

Deutlich verbesserte Leistung für die nächste Generation

„Für noch bessere Ergebnisse werden in der nächsten Generation die Instrumente anders aufgeteilt. Es wird unter dem Namen S3 Next Generation Topo zwei Satelliten mit den Altimeter-Radarinstrumenten geben für die OHB bereits die Definitionsphase abgeschlossen hat, und unter dem Namen S3 Generation Optical entwickeln wir jetzt zwei Satelliten mit jeweils zwei optischen Instrumenten, welche die Erdoberfläche im sichtbaren und im infraroten, spektralen Bereich erfassen sowie die Oberflächentemperatur messen“, erklärt Projektleiter Dr. Volker Tesmer. Die neue Generation der Sentinel-3 Satelliten werde mit einer deutlich verbesserten Leistung arbeiten, die auch ganz neue Anforderungen an die Instrumente stelle, so Tesmer.

Das erste optische Instrument der nächsten Sentinel-3-Generation, ein Multispektralsystem mit einer erhöhten Anzahl von Bändern, wird mit einer um das doppelte verbesserten Auflösung von 150 Metern arbeiten und einen sehr breiten Streifen von 1.400 Kilometern erfassen. Die Experten nennen es AOLCI-Instrument, abgeleitet aus dem Englischen von „Advanced Ocean and Land Colour Imager“. Als zweites Instrument tragen die Satelliten der Optik-Mission das Thermalinstrument ASLSTR (Advanced Sea and Land Surface Temperature Radiometer), das die Temperatur von Land- und Wasseroberfläche unseres Planeten erfassen wird.

Datenkontinuität im Kampf gegen den Klimawandel

Mit der Sentinel-3-NGO-Mission, deren Parameter OHB jetzt definiert, soll die Umweltbeobachtung noch genauer werden, und zugleich langjährige Datenkontinuität für die Anwender gewährleistet werden. Zu den Anwendern zählen u.a. Wissenschaft, Regierungsbehörden und öffentliche Institutionen, sowie private Unternehmen aus der Land- und Forstwirtschaft, Fischereiindustrie und der Energie- und Wasserwirtschaft. Start der Mission ist für 2034 geplant mit dem Ziel Daten vor allem für die folgenden Bereiche zu liefern: Meeres-, Küsten- und Binnenwasserumwelt, Wasserqualität, hier besonders Verschmutzungen und schädliche Algenblüten, Management der atmosphärischen Verschmutzung, Risiko- und Katastrophenmanagement z.B. bei Bränden und Überschwemmungen, Überwachung der Wälder, Ernährungssicherheit, Humanitäre Hilfe, Klima und globaler Wandel, Aerosole und Atmosphäre sowie Oberflächentemperaturen des Meereises. „Mit diesem breiten Spektrum wird S3NGO zu einem weiteren Arbeitspferd in der Erdbeobachtung und wir freuen uns, dass die ESA erneut das Vertrauen in unsere Kompetenz bei der Entwicklung von Erdbeobachtungssatelliten setzt“, sagt Dr. Stephan Holsten, Leiter der Abteilung Erdbeobachtung in der Vorentwicklung bei OHB.

Als Hauptauftragnehmer der „Copernicus Sentinel-3 Next Generation Optical“ (kurz S3NGO) Phase A/B1 Studie ist die OHB System AG verantwortlich für die Entwicklung des Designs von Mission, Satellitenplattform und AOLCI-Instrument (Advanced Ocean and Land Colour Imager). Wichtigste Projektpartner sind: Leonardo (Italien) für das ASLSTR Advanced Sea and Land Surface Temperature Radiometer, DEIMOS (Spanien) für die Missionsanalyse und Magellium (Frankreich) für die Datenprozessierung.

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