Mainz/Fürth, 27.02.2025. Aus der medizinischen Diagnostik ist die Computertomographie (CT) seit Jahrzehnten nicht mehr wegzudenken, da sie die überlagerungsfreie und dreidimensionale Darstellung des Körperinneren ermöglicht. Die Vorteile des Verfahrens sind aber auch für industrielle Anwendungen sehr gefragt: Einzelne Bauteile und komplexe Baugruppen können dadurch zerstörungsfrei in all ihren Details erfasst und auf Verschleiß oder Materialfehler untersucht werden.
Um diese Form der Analyse auch für sehr große Strukturen wie komplette Fahrzeuge zu ermöglichen, arbeitet das Entwicklungszentrum Röntgentechnik des Fraunhofer IIS eng mit OHB Digital Connect zusammen, um einen XXL-Computertomographen in Gantry-Bauweise zu realisieren. Das Kick-off zum gemeinsamen Projekt fand Ende Februar 2025 statt. Die Projektpartner gehen von einer Projektdauer von knapp 2 Jahren aus.
Das Projekt läuft unter dem Namen GiantEye – mit Gulliver wurde 2024 eine ähnliche Anlage bereits an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau aufgebaut.
Langjährige Erfahrung in der Postionierung tonnenschwerer Strukturen
Die OHB Digital Connect bringt ihre Expertise in der hochpräzisen Ausrichtung und Positionierung tonnenschwerer Strukturen ein, die auf langjähriger Erfahrung im Bau von Antennen und Teleskopen für die astronomische Forschung beruht. Diese Kompetenz ist für die Realisierung von GiantEye von besonderer Bedeutung, da die Aufnahme qualitativ hochwertiger CT-Scans extrem hohe Positioniergenauigkeiten der beweglichen Komponenten der Anlage erfordert.
Untersuchungsverfahren für sehr große Objekte
Entscheidender Vorteil der für GiantEye gewählten Gantry-Bauweise ist, dass besonders große und lange Objekte wie beispielsweise Fahrzeuge nicht mehr aufwändig hochkant gescannt werden müssen, sondern in ihrer natürlichen Orientierung untersucht werden können. Im Fall von GiantEye können Prüfobjekte bis zur Größe eines 20-Fuß-Containers auf einem speziellen Schlitten nach und nach durch den Scanner geschoben und dabei Schicht für Schicht durchleuchtet werden. Heraus kommt dabei ein digitales Abbild des Objekts mit hohem Detailgrad.
Dadurch wird das Untersuchungsverfahren erstmals auch für Routineuntersuchungen im Rahmen industrieller Prozesse nutzbar, da keine langwierigen Vorbereitungen an den Prüfobjekten erforderlich sind. Anwendungsbeispiele sind unter anderem der Produktionsanlauf von Elektrofahrzeugen oder Belastungsversuche an sehr großen Objekten. Darüber hinaus sind aber auch noch viele weitere Anwendungsfelder denkbar: Mit GiantEye soll somit ein vielseitig einsetzbares Werkzeug für die Entwicklung der Produkte von morgen entstehen.
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