Cape Canaveral / Oberpfaffenhofen / Bremen, 1. April 2022. Was für ein Bilderbuch-Start: Pünktlich um 18.24 Uhr deutscher Sommerzeit startete der bei OHB entwickelte und gebaute Hyperspektral-Satellit EnMAP mit einer Falcon-9-Rakete des US-amerikanischen Raumfahrtunternehmens SpaceX von Cape Canaveral (Florida) aus ins All. Alles lief nach Plan: Bereits 15 Minuten nach dem erfolgreichen Start trennte sich der Satellit von der Trägerrakete. Um 19.45 Uhr MESZ dann das erste Lebenszeichen. EnMAP sendete sein Signal ins Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen.
„Ich bin überglücklich, dass unser Satellit sicher im Weltraum angekommen ist und wie erwartet mit uns kommuniziert. Ich bin dem gesamten EnMAP-Team für die außerordentliche Teamleistung über viele Jahre hinweg äußerst dankbar. SpaceX hat unseren Satelliten mit einem Bilderbuchstart an seinen Dienstort in 650 km Höhe gebracht“, sagt Peter Honold, EnMAP-Projektleiter bei der OHB System AG, und ergänzt: „Jetzt geht die eigentliche Mission aber erst los und ich wünsche uns allen, dass EnMAP uns über die nächsten Jahre ganz neue Erkenntnisse offenbart über den Zustand und die Veränderungen unseres Planeten. Wir haben nur diese eine Erde und sollten alles daran setzen, sie zu schützen.“
In Florida vom Space Launch Complex 40 auf dem Gelände der Cape Canaveral Space Force Station verfolgte das OHB-Team vor Ort den Start live. Marco Fuchs, Vorstandsvorsitzender der OHB System AG freute sich über den gelungen Lift Off: „Unseren Satelliten mit der Falcon-9 von SpaceX ins All abheben zu sehen, war ein besonderer Moment. Mein Dank geht an alle bei OHB und an unsere Partner, die über Jahre so intensiv daran gearbeitet haben, diese hochkomplexe Mission zu realisieren.“ Mit dem Start von EnMAP habe eine neue Ära der Erdbeobachtung begonnen“, so Fuchs. „Ich bin stolz und glücklich, dass wir dazu beitragen, mit den hyperspektralen Daten unseres Satelliten umfassende Erkenntnisse über unsere Erde zu gewinnen. Uns allen wird EnMAP im Kampf gegen den Klimawandel wertvolle Daten liefern, die uns helfen, die Auswirkungen der fortschreitenden Erderwärmung auf Land und Gewässer besser und vor allem noch genauer als bisher zu erfassen.“
Die OHB-Teams in Bremen und im Raumfahrtzentrum „Optik und Wissenschaft“ Oberpfaffenhofen, die jahrelang an dem Satelliten getüftelt und gebaut hatten, verfolgten den Start live auf den großen Bildschirmen an den beiden Hauptstandorten des Unternehmens. Chiara Pedersoli, Vorständin der OHB System AG, eröffnete die internen Startveranstaltungen und dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz bei dieser besonderen Mission.
Der Umweltsatellit EnMAP ist der erste in Deutschland entwickelte und gebaute Hyperspektralsatellit. Mit seinen beiden Spektrometern, die über 242 Aufnahmebändern im Wellenlängenbereich von 420 bis 2450 Nanometern verfügen, kann der Satellit die von der Erdoberfläche reflektierte Sonnenstrahlung vom sichtbaren Licht bis in den kurzwelligen Infrarotbereich in einer bisher nicht verfügbaren spektralen Auflösung erfassen. Diese Daten machen das für uns Unsichtbare sichtbar und zeigen zum Beispiel, welche Mineralien in einem Gebiet sind, ob Pflanzen ausreichend mit Nährstoffen versorgt oder Böden zu trocken sind, aber auch ob Gewässer mit Schadstoffen belastet sind.
EnMAP - die deutsche Umweltmission und ihre Partner
Die Umweltmission EnMAP wird von der Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geführt. Mit der Entwicklung und dem Bau des Satelliten sowie des Hyperspektralinstrumentes wurde die OHB-System AG beauftragt. Die Mission steht unter der wissenschaftlichen Leitung des GeoForschungszentrums Potsdam (GFZ).
Mit dem Aufbau und dem Betrieb des Bodensegments sind drei Institute und Einrichtungen des DLR beauftragt worden: Das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen wird den Satellitenbetrieb durchführen und überwachen. Das Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum und das DLR-Institut für Methodik der Fernerkundung werden die empfangenen Satellitendaten archivieren, prozessieren, validieren und für die Wissenschaft zugänglich machen. Auch Firmen und Behörden werden die Daten ausprobieren und damit künftige Services vorbereiten. Die zukünftige Nutzung der EnMAP-Hyperspektraldaten durch Universitäten und wissenschaftliche Einrichtungen und die Entwicklung von speziellen Anwendungen werden durch BMWK-Förderprogramme unterstützt.
Mehr Information über EnMAP finden Sie im OHB-Magazin sowie auf der offiziellen, englischsprachigen Missionsseite und unter www.dlr.de/enmap.
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