Pressemitteilung

OHB-Technologie zum Schutze des Planeten: Asteroidensonde Hera ist bereit für ihren Einsatz im All

Am 7. Oktober öffnet sich das Startfenster für die erste Europäische Planetary Defence Mission

Bremen / Cape Canaveral, 2. October 2024. Der Countdown läuft, nur noch wenige Tage bis zum geplanten Start der Hera-Mission. Der Lift Off von der Cape Canaveral Space Force Station, Florida/USA wird nicht vor dem 7. Oktober sein, denn erst dann öffnet sich das Startfenster für diese außergewöhnliche Mission. Hera soll mit einer Falcon-9-Rakete von SpaceX ins All gebracht werden, um sich auf den Weg zu einem Doppelasteroiden-System zu machen. Der Start der Mission wird von Asteroidenforschenden in der ganzen Welt heiß erwartet. Die OHB System AG, ein Tochterunternehmen des Raumfahrt- und Technologiekonzerns OHB SE, hat die Asteroidensonde im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA entwickelt, gebaut und getestet und ist zurzeit mit einem 20-köpfigen Team vor Ort in Florida, um den Start vorzubereiten.

„Wir freuen uns mit unseren Partnern und Kunden außerordentlich auf den Start und sind sehr stolz mit OHB-Technologie die Asteroidenforschung und potenzielle Asteroidenabwehr voranzubringen, um damit unseren Planeten langfristig und im Ernstfall besser schützen zu können. Ich bin jetzt schon gespannt auf die Bilder, die Hera senden wird, wenn sie bei dem Asteroiden ankommt“, sagt OHB-CEO Marco Fuchs.

Rückblick: Vor zwei Jahren, am 26. September 2022, hatte die NASA eine Raumsonde in „Dimorphos“, den kleineren Körper eines Doppelasteroiden, einschlagen lassen. Dieser umkreist den Hauptkörper „Didymos“ und der kinetische Einschlag von DART (Double Asteroid Redirection Test) hat die Umlaufbahn des kleinen Asteroidenmondes tatsächlich verändert. Erstmals in der Geschichte der Menschheit ist es gelungen, einen Himmelskörper von seiner Bahn abzulenken. Doch es gibt noch viele offene Fragen. Wie hat der Asteroid als Ganzes auf den Einschlag der Raumsonde reagiert? Hat der DART-Einschlag einen Krater hinterlassen oder ist der Asteroid völlig umgestaltet?  Was ist die genaue Masse von Dimorphos? Und wie viel Material wurde bei dem Einschlag in den Weltraum geschleudert? Nur einige der Fragen, die Hera klären soll, wenn sie in zwei Jahren den Asteroiden erreicht. Die Sonde nimmt insgesamt elf Instrumente mit und unterstützt ein Radioscience-Experiment. Erstmals bei einer europäischen Mission werden zudem von einer Raumsonde im Deep Space zwei CubeSats starten. Diese Schuhkarton großen Minisatelliten „Juventas“ und „Milani“ sollen ebenfalls zur Untersuchung der Eigenschaften von Dimorphos beitragen und am Ende ihrer Mission auf dem Asteroiden landen. Darüber hinaus können mit Hera neue Technologien zur autonomen Navigation und Flugführung erprobt werden.

Aktuell laufen in Florida alle Vorbereitungen und Tests für den Ritt ins All nach Plan. Das Raumfahrzeug wurde betankt und in den Flugmodus gesetzt. Die Nutzlastverkleidung soll diese Woche angebracht werden, sodass Hera später gut geschützt auf der Spitze der Rakete thront. Auch der Flugbetrieb wurde bereits in zahlreichen Tests zusammen mit dem Europäischen Raumfahrtkontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt intensiv trainiert. Der Start rückt nun in greifbare Nähe. „Unsere Sonde hat alle Tests und Aktivitäten während der Startvorbereitungen hervorragend gemeistert und unser Team hat hier in Cape Canaveral großen Einsatz gezeigt. Wir haben Hera jetzt an die Spezialisten von SpaceX zur Montage auf der Trägerrakete übergeben und bereiten uns intensiv auf den Starttag vor. Ich danke der ESA und allen Partnern für die wirklich gute Zusammenarbeit. Eine der größten Herausforderungen dieser Mission war der enge Zeitplan. Eine derartige Sonde mit all ihren Instrumenten in nur vier Jahren so weit zu bringen, dass wir jetzt tatsächlich starten können, ist das Resultat einer einzigartigen Teamleistung“, sagt Dr. Stefan Voegt, der Hera-Projektleiter bei OHB.

Rund 100 europäische Unternehmen und Institute aus 18 ESA-Mitgliedsstaaten sind an der Realisierung von Hera beteiligt. Die OHB System AG leitet das Hera-Industriekonsortium und hat die Verantwortung für das Design, die Entwicklung, den Zusammenbau und die Tests der Asteroidensonde.

Mehr Informationen und Details zu der Mission, der Sonde und ihren Instrumenten im Hera Launch Kit.

Terminhinweis: Die ESA feiert mit all ihren Partnern den Start der Hera Mission mit Event am Europäischen Raumfahrtkontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt. Die ESA wird einen Live-Webcast produzieren, der am Starttag ab 16:45 MESZ über ESA WebTV zu sehen ist.

 

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