OHB Teledata und Frauscher Sensortechnik unterschreiben Kooperationsvereinbarung

Berlin, 25.09.2024. Die OHB Teledata GmbH, ein Tochterunternehmen des europäischen Raumfahrt- und Technologiekonzerns OHB SE, hat eine Kooperationsvereinbarung mit der in Österreich ansässigen Frauscher Sensortechnik GmbH unterschrieben. Frauscher Sensortechnik hat es sich zur Aufgabe gemacht, die weltweit zuverlässigsten Lösungen für die Detektion von Zügen und streckenseitigen Object Controller zu liefern. Auf Basis der hohen Robustheit aller eingesetzten Komponenten, jahrzehntelanger Erfahrung und einem Netzwerk aus Standorten und Partnern rund um den Globus stellt das Unternehmen sicher, dass systemkritische Komponenten stets zuverlässig funktionieren und gleichzeitig laufend jene Informationen liefern, die Bahnbetreiber benötigen, um die Sicherheit, Effizienz und Kapazität ihrer Netze zu maximieren. Die Unterschrift erfolgte gestern in Berlin auf der InnoTrans, der alle zwei Jahre stattfindenden Leitmesse für die Schienenverkehrstechnik. Durch die Kooperation soll die digitale Transformation der europäischen Bahnanlagen nach EULYNX-Standard vorangetrieben werden. Bei EULYNX handelt es sich um einen Zusammenschluss von fünfzehn europäischen Eisenbahninfrastrukturbetreibern, die gemeinsam einheitliche Industriestandards für modulare Stellwerkstechnik erarbeiten und bereitstellen. Dadurch werden Komponenten und Schnittstellen unabhängig vom Hersteller und der Gerätegeneration leichter austauschbar und beim länderübergreifenden Einsatz von Triebfahrzeugen wird die Sicherheit im Bahnverkehr erhöht.

Konkretes Ziel der Kooperationsvereinbarung ist die Entwicklung von Steuerungselementen (Object Controllern), die eine Vernetzung von Eisenbahnaußenanlagen (Signale, Weichen und Achszähler) über offene Netzwerke ermöglichen, dabei aber gleichzeitig die vom EULYNX-Standard vorgegebenen Anforderungen in Bezug auf Sicherheit und Kommunikationsschnittstellen erfüllen.

Safety und Security für Eisenbahnaußenanlagen

Die Entwicklung von Frauscher Sensortechnik zielt im Wesentlichen auf die Sicherstellung der Betriebssicherheit ab (Safety-Aspekt), während die OHB Teledata ihre Expertise einbringt, um den Schutz vor Manipulation und unbefugtem Zugriff zu gewährleisten (Security-Aspekt). Mit der fortschreitenden Digitalisierung und Vernetzung von Betriebstechnologie (Operational Technology, OT) steigt auch die Gefahr von Cyberattacken, sodass das Thema OT-Security in den letzten Jahren massiv an Bedeutung gewonnen hat. Die OHB Teledata begegnet dieser Bedrohung durch ihre Produkte aus der cyberOHBguard-Serie, die die verschlüsselte Kommunikation zwischen Eisenbahnaußenanlagen und zentralen, zur Betriebsführung notwendigen Kontrollzentren ermöglicht. In der Kooperation mit Frauscher Sensortechnik kommt mit dem unilynxOHBguard das neueste Gerät dieser Serie zum Einsatz.

„Um die dringend notwendige Erneuerung der Eisenbahninfrastruktur nachhaltig voranzutreiben, ist die digitale Transformation der Stellwerkstechnik ein unerlässlicher Baustein“, erklärt Bernhard Winkler, Geschäftsführer der OHB Teledata. „Wir freuen uns über die Kooperation mit Frauscher Sensortechnik, weil wir dort einen Kooperationspartner gefunden haben, der ebenfalls auf die Umsetzung einer herstellerunabhängigen, modularen Architektur hinarbeitet und unserem neuen Produkt unilynxOHBguard optimale Einsatzmöglichkeiten bietet.“

„Die Zusammenarbeit mit der OHB Teledata GmbH markiert einen weiteren Meilenstein in unserer Entwicklung als Unternehmen“, ergänzt Michael Thiel, CEO von Frauscher Sensortechnik. „Moderne Eisenbahn-Architekturen erfordern sichere Netzwerkkommunikation über offene Netzwerke, zum Teil über mehrere Länder hinweg. Die dafür erforderliche Kombination aus Safety und Security stellt die gesamte Eisenbahnindustrie vor neue Herausforderungen. Deshalb war es uns als Experten im Safety-Bereich besonders wichtig, einen mindestens ebenso erfahrenen und engagierten Partner für die Themen rund um Data Security zu finden, den wir mit der OHB Teledata GmbH gefunden haben.“