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Eine Kolumne von Marco Fuchs: Gedanken über Zeit und Raum

Für Marsmissionen benötigen wir mehr Infrastruktur im All

Eine Mondbasis könnte eine Lösung sein

 

30. Mai 2018. Kürzlich hat der Gründer von SpaceX und Tesla, Elon Musk, für die Besiedlung des Mars geworben. So könnte die Menschheit im Fall eines Dritten Weltkriegs überleben. Er plant, sein Raumschiff „Big Falcon Rocket“ das erste Mal 2022 auf dem Mars landen zu lassen. Ich schätze Elon sehr, wir kennen uns schon viele Jahre. Die simultane Landung der beiden Hauptstufen seiner Rakete „Falcon Heavy“ im Februar war eine technische Meisterleistung. Doch mit dem Mars scheint er mir zu optimistisch zu sein. Denn ich bin überzeugt, dass die Komplexität des Mars stark unterschätzt wird. Auf dem Mond kann man leichter eine Art Arktisstation betreiben. Aber der Mars ist eine andere Nummer, allein wegen der Dimensionen. Man benötigt allein sehr starke Triebwerke, um dort wieder wegzukommen. Meine Generation wird nicht mehr erleben, dass der Mars besiedelt wird. Aber vielleicht liege ich auch falsch.

Versorgung aus dem 3D-Drucker auf dem Mond

Damit Menschen regelmäßig zum Mars fliegen können, braucht es Versorgungspunkte auf dem Weg durchs All. Die Herausforderung liegt darin, im näheren Planetensystem überhaupt eine Logistik aufzubauen. Das kann zum Beispiel eine Mondbasis sein, bei der man Proviant und Ersatzteile aus dem 3D-Drucker laden könnte. Das muss man sich wie beim Seefahrer Christoph Kolumbus vorstellen. Kolumbus ist nach Amerika gefahren. Aber was hat man danach gemacht? Es sind Zwischenstationen auf den Kanaren, Azoren und Kap Verden errichtet worden. Damit hat man einen sicheren Schiffsverkehr organisiert.

Dem Leben auf fremden Planeten sind große Grenzen gesetzt. Man darf bei der Raumfahrt nie vergessen: Das wird nie so werden wie bei Raumschiff Enterprise. Wenn man die Physik nimmt, wie wir sie seit Einstein kennen, kommen wir nicht so schnell zu anderen Sonnensystemen. Die Reisezeit bemisst sich mindestens in Jahrzehnten, selbst das am nächsten liegende Sonnensystem Alpha Centauri ist über vier Lichtjahre entfernt. Da kommen wir nicht weit, solange Menschen nur 100 Jahre leben.


Zur Person

Marco Fuchs (Jahrgang 1962) studierte Rechtswissenschaften in Berlin, Hamburg und New York. Von 1992 bis 1995 arbeitete er als Anwalt in New York und Frankfurt am Main. 1995 trat er in das Unternehmen OHB ein, das seine Eltern aufgebaut hatten. Seit dem Jahr 2000 ist er Vorstandsvorsitzender der jetzigen OHB SE und seit 2011 der OHB System AG. Marco Fuchs ist verheiratet und hat zwei Kinder.


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