5G ist aktuell nicht nur das Lieblingsthema der Mobilfunkanbieter, sondern auch in der Abteilung Zukunftsprogramme in der Telekommunikation bei OHB hoch im Kurs. 5 G wird das Leben der Menschen verändern – besonders die Bereiche Verkehr und Medizin, sagt Projektmanagerin Anna Chrobry. Sie arbeitet aktuell mit ihrem Team an einer Studie rund um den neuen Mobilfunkstandard. Welche Herausforderungen ihre Tätigkeit als Projektmanagerin außerdem mit sich bringt, erzählt sie uns im neuesten Teil unserer Serie We.OHB. #weohbwednesday
„Future Telecommunications“ klingt für einen Abteilungsnamen ziemlich futuristisch. Seid ihr also Hellseher?
Anna Chrobry: Definitiv! Unsere Arbeit ist ein wenig wie in einer Glaskugel zu lesen. Der Trend geht weg von klassischen Telekommunikationssatelliten im geostationären Orbit hin zu Megakonstellationen im LEO. Diese können aus bis zu Tausenden von Satelliten bestehen. Daher nehmen wir an entsprechenden Studien teil, die sich mit dieser Zukunftsvision der Telekommunikation befassen. Außerdem schreiben wir Angebote für flexible Nutzlasten für die Telekommunikation und für die Quantenschlüsselverteilung, die für eine sichere Datenkommunikation sorgt. Das Geschäftsmodell rund um die Megakonstellationen ist anders, da ist viel Entwicklungsarbeit von uns zu leisten.
Welche Ausbildung benötigt eine Projektmanagerin für das Glaskugel lesen?
Eine Kombination aus solidem technischen Wissen und Führungskompetenzen gepaart mit interkulturellem Verständnis. Ich habe an der Universität in Krakau (Polen) und der Uni Bremen Physik studiert und dann an der Uni Bremen in Zusammenarbeit mit dem DLR meine Doktorarbeit geschrieben. Dabei habe ich mich vor allem auf den Bereich Hard- und Software-Entwicklung und Verifikation spezialisiert, also die Prüfung, ob Hard- und Software den Anforderungen der Mission entsprechen.
Durch die Arbeit rund um die Megakonstellationen bin ich im New-Space- und Start-up-Bereich sehr aktiv, zuletzt beim Space Start-Up Event Bremen, das übrigens von OHB gesponsert wurde. Außerdem bin ich Gast auf Fachkonferenzen, um über technologische Neuerungen auf dem Laufenden zu bleiben. Regelmäßige Schulungen zum Projektmanagement, Führung und Konfliktmanagement absolviere ich mit großer Begeisterung.
Bei OHB sind immer mehr Frauen in technischen Berufen tätig. Sollten es noch mehr werden?
Absolut! Ich freue mich, wenn ich bald mehr Ingenieurinnen in meinem Team begrüßen kann. Wir haben aktuell eine Stelle als Senior Engineer ausgeschrieben. Liebe Ingenieurinnen, bewerbt euch! Aktuell bin ich die einzige Frau in meinem Team, das ist für mich aber kein Thema, das war im Studium schon so.
Was macht den Reiz deines Jobs aus?
Ich bin Physikerin, die aktuell ihrer Leidenschaft für Luft- und Raumfahrt nachgeht. An OHB begeistert mich besonders die Arbeit in interdisziplinären und multinationalen Teams. Ich bin sehr glücklich, hier zu sein. Ich lerne gerne Neues. Ich interessiere mich generell für Physik, das Erforschen und Entdecken. An OHB schätze ich auch die familiäre Atmosphäre. Sie macht das Unternehmen im Vergleich zu den großen Mitbewerbern wirklich besonders. Ich glaube, dass ist der Grund, warum OHB so erfolgreich ist.
Was macht einen Arbeitstag für dich zu einem erfolgreichen Tag?
Als Projektmanagerin muss ich flexibel sein und um die Ecke denken, um die Interessen aller Beteiligten einzubeziehen. Nach einem intensiven Tag ein Ergebnis in der Hand zu haben und die ToDo-Liste abgearbeitet zu haben, ist definitiv sehr erfüllend.
Wer hat dich am meisten inspiriert?
Es gibt nicht viele Frauen in diesem Bereich. Besonders inspiriert hat mich natürlich die Physikerin und meine Landsfrau Professor Maria Skłodowska-Curie. Für den Bereich Telekommunikation ist mein großes Vorbild Candace Johnson, eine internationale Telekommunikationsexpertin und Unternehmerin. Sie ist Mitinitiatorin von SES ASTRA und SES Global, einem der größten Satellitenbetreiber der Welt.