Früh übt sich nicht nur sprichwörtlich, sondern auch im wahren Leben. Und das besonders gut in der Größe einer Getränkedose. Wie Raumfahrt, Nachwuchsförderung und eine Cola-Dose zusammenpassen? Das zeigt in diesem Jahr zum fünften Mal der CanSat-Wettbewerb, den OHB auch in diesem Jahr wieder unterstützt. Vom 17. bis 21. September treffen sich ausgewählte Schülerteams aus ganz Deutschland in der Raumfahrtstadt Bremen, um ihre Miniatursatelliten mit den Maßen einer handelsüblichen Getränkedose in Betrieb zu nehmen. Die Gewinner werden von einer Jury aus Expertinnen und Experten der Luft- und Raumfahrtbranche gekürt – darunter natürlich auch OHB-Kollegen.
Wir haben aus 20 Bewerbungen 10 Schülerteams ausgewählt, die wirklich tolle Ideen für ihre Mission haben. Dabei ist auch der wissenschaftliche Ansatz ausschlaggebend für die Bewertung durch die Jury.
„Wir haben aus 20 Bewerbungen 10 Schülerteams ausgewählt, die wirklich tolle Ideen für ihre Mission haben. Dabei ist auch der wissenschaftliche Ansatz ausschlaggebend für die Bewertung durch die Jury“, sagt OHB-Ingenieur Hartmut Claus, der auch als Lehrbeauftragter an technischen Bildungseinrichtungen im Einsatz ist und in diesem Jahr das fünfte Mal zur Jury gehört. Auch zwei Bremer Teams, eines vom Alexander-von-Humboldt-Gymnasium und eines von der Europaschule, mit den vielversprechenden Namen plan@earth und IRIS sind mit dabei.
Die primäre Mission ist für alle Teams gleich: Der Satellit muss Luftdruck und Temperatur messen können. Für die sekundäre Mission ist Kreativität gefragt. In diesem Jahr will ein Team den CanSat über eine Bodenstation mit dem Internet verbinden und ein weiteres Team die Feinstaubkonzentration messen, um so Rückschlüsse auf die Verbreitung von Staubpartikeln in der Atmosphäre zu ziehen.
Damit den Teams nicht zu schnell der Kopf raucht, hat das Orga-Team das ein oder andere Highlight im Programmablauf versteckt: Es gibt VIP-Besuch. Ein ESA-Astronaut wird entweder in Person oder per Live-Schaltung kräftig Motivation versprühen. Wer das sein wird (vielleicht schickt Astro Alex ja Grüße) bleibt strengstens geheim.
Die Bewährungsprobe folgt am Mittwoch, 19. September auf dem Flugplatz Rotenburg/Wümme. Dort präsentieren die Schülerinnen und Schüler ihre Minisatelliten der Jury für die technische Abnahme und anschließend im Flug, gestartet mit einer echten Feststoffrakete. Am nächsten Tag geht es dann zur Präsentation der Ergebnisse zu OHB.
Neben der personellen Unterstützung in Jury und Orga-Team beteiligt sich OHB auch finanziell am CanSat-Wettbewerb. Das Engagement im CanSat-Wettbewerb ist eine von zahlreichen Maßnahmen zur Nachwuchsförderung, die der Raumfahrtkonzern seit einigen Jahren aktiv mitgestaltet.
Bei uns werden die Studierenden optimal auf das Berufsleben vorbereitet und erhalten die Möglichkeit einer Festanstellung.
So startet im September erstmalig ein Duales Studium Fachinformatik-Anwendungsentwicklung bei OHB. Neben den theoretischen Blocks an der Hochschule und in der Berufsschule gibt es für die jungen Menschen zwei technische Projekte: Im Fach Robotik programmieren sie Legoroboter und im Praxispart „Satellitensysteme“ programmieren die Studierenden ihren eigenen kleinen Satelliten. „Bei uns werden die Studierenden optimal auf das Berufsleben vorbereitet und erhalten die Möglichkeit einer Festanstellung“, OHB-Ausbildungsleiter Ulrich Uffelmann.
OHB-Lehrkräfte unterrichten ferner am Technischen Bildungszentrum Mitte in Bremen und am Ökumenischen Gymnasium (ÖG) im Ortsteil Oberneuland. Mit dem ÖG, das diverse Schwerpunkte im Bereich Technik und Forschung legt, besteht sogar ein Kooperationsvertrag. Dort können Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse als Vertiefung im Oberstufenprofil das Fach Luft- und Raumfahrt wählen – natürlich unterrichtet von OHB-Kollegen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit von Praktika und anderen Aktivitäten.
Ob die an den Förderungsaktivitäten teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sich in 5 oder 10 Jahren für einen Job bei OHB entscheiden, steht natürlich in den Sternen – doch genau dort oben liegt ja die Faszination. Und warum sollte nicht alles in der Größe einer Cola-Dose angefangen haben?