Familienunternehmen wie OHB basieren auf menschlichen Beziehungen. Daher ist die Arbeit bei OHB etwas ganz Besonderes, sagt Lutz Bartels. Der HR Business-Partner arbeitet leidenschaftlich gerne für und mit Menschen – und seit fünf Jahren bei OHB in Bremen. Wie sich seine Arbeit seit Beginn der Pandemie verändert hat, was ihn antreibt und wie er in dieser Zeit in Balance bleibt, erzählt Lutz Bartels im neuesten Teil unserer Serie We.OHB.
Wie sieht die Arbeit in Zeiten von Social Distancing für jemanden aus, der leidenschaftlich gerne mit Menschen arbeiten? Geht das überhaupt?
Lutz Bartels: Das geht sogar sehr gut, nur anderes als vor der Pandemie. Jeder Mensch benötigt in dieser Zeit besonders viel Empathie und ein offenes Ohr. Beides ist von mir aktuell sehr gefordert und ich kann in besonderer Weise für Menschen da sein. Es gibt Tage, da bestehen 90 Prozent meiner Arbeitszeit aus Corona-Management. Beispielsweise wenn es darum geht, die direkten Kontakte eines testpositiven Kollegen abzutelefonieren. Da braucht es viel Einfühlungsvermögen. Selbstverständlich sind wir darum bemüht, das Risiko für unsere Mitarbeitenden so gering wie möglich zu halten und eine Kettenreaktion, sprich weitere mögliche Infektionen, zu vermeiden.
Wie sieht das konkret aus? Gibt es ein Beispiel?
Im Oktober 2020 gab es einen positiv getesteten Mitarbeitenden in einem Großraumbüro. Das wurde am Wochenende bekannt. Also haben wir im Team am Wochenende rund 20 Kolleginnen und Kollegen angerufen, ihnen „Homeoffice“ angeordnet und geraten, sich testen zu lassen. Das sind Gespräche bei denen es absolut menschelt, da braucht es viel Geduld und empathisches Zuhören. Insgesamt konnten wir durch unser schnelles und unkompliziertes Eingreifen verhindern, dass zu viele Kolleginnen und Kollegen in Quarantäne mussten. Glücklicherweise sind auch die Infektionen der betroffenen Kolleginnen und Kollegen relativ glimpflich abgelaufen.
Das klingt auch nach einer Teamleistung?
Absolut! Das HR-Team macht einen großartigen Job. Ich bin sehr dankbar, in diesem Team zu arbeiten. Der Zusammenhalt ist definitiv mein Hauptantrieb, meine Motivation. Wir unterstützen uns gegenseitig und springen immer für den anderen. Es gibt tolle Gespräche – das tut unheimlich gut, wenn man den ganzen Tag nur Corona hört.
Na dann, genug Corona! Mehr zu dir! Wolltest du schon immer ins Personalwesen?
Oh ja. Schon während des Studiums – ich habe Wirtschaftswissenschaften in Oldenburg studiert - war klar: Ich möchte Personaler werden. Obwohl, Sprachen wären auch meins gewesen, aber das ging damals nur auf Lehramt. Und es gab noch etwas, was mir damals klar war: Ich wollte auf keinen Fall Lehrer werden. Mittlerweile arbeite ich seit 30 Jahren im HR-Bereich und es ist immer noch toll.
Wie hält sich Lutz Bartels in dieser Zeit in Balance? Was ist dein Ventil?
Ich bin sehr, wirklich sehr viel draußen und gehe spazieren. Ansonsten bin ich glücklich verheiratet und lebe eine erfüllte Beziehung mit meiner Frau. Was auch wichtig ist: Ich höre niemals auf, mich weiterzuentwickeln. Privat interessiere ich mich sehr für Psychologie und bilde mich in diesem Bereich fort. Ich glaube, im Leben ist es wichtig, hungrig zu bleiben, etwas für sein eigenes Wachstum zu tun. Das hilft übrigens auch gegen negative Gedanken und das Gefühl, eingeengt zu sein. Und eines noch: Ich bin dankbar und mir bewusst darüber, wie gut es mir geht.